Anastasia, frischgebackene Mutter, teilt ihre ersten 4 Monate mit Baby – authentische Einblicke und hilfreiche Tipps für Eltern

Zum ersten Mal Mutter – ein persönlicher Erfahrungsbericht über die ersten 4 Monate mit Baby

„Schatz, ich glaube es geht los!“ sagte ich gegen 7.30 Uhr im Bett zu meinem Mann. Das war genau zehn Tage vor dem errechneten Geburtstermin. Er antwortete fast panisch: „Oh nein, nicht ausgerechnet heute! Ich habe wichtige Termine im Büro, die ich nicht ausfallen lassen kann.“ Wie sich herausstellte, konnte er doch, und seither stellt unser Baby unsere Pläne regelmäßig auf den Kopf.

Erfahrungsbericht von Anastasia H., 36 Jahre, Unternehmensberaterin, frischgebackene Mutter

 

Für wen ist dieser Erfahrungsbericht zum Mutterwerden geeignet?

Liebe Leser, ich bin Anastasia, 36 Jahre alt und vor gut 4 Monaten zum ersten Mal Mutter geworden. In diesem Blogbeitrag möchte ich mit allen, die es interessiert, meine Erfahrungen teilen. Ich denke, dass es insbesondere für diejenigen Schwangeren und frisch gewordene Eltern relevant sein sollte, die nach Orientierung suchen, wie ein Alltag mit Baby aussehen kann.

Ich selbst bin Unternehmensberaterin und (noch 😊) keine Expertin bei der Betreuung von Babys und Kleinkindern. Allerdings hätte ich mir für meine mentale Vorbereitung auf das, was jetzt mein Leben bestimmt, noch mehr authentische Erfahrungsberichte von „normalen“ Eltern gewünscht. Einfach nur, um mich noch besser darauf einzustellen. Das ist auch mein Beweggrund, das untenstehende „zu Papier“ zu bringen. Bitte nehmt Euch davon mit, was für Euch hilfreich ist und ignoriert bitte einfach das, was für Euch nicht passt. Ich fordere mit meinem Erfahrungsbericht niemanden dazu auf, es mir gleich zu tun.

Das Leben auf den Kopf gestellt: Veränderungen nach der Geburt

Wo fange ich an? Das ist gar nicht so leicht, wenn man bedenkt, dass mein bzw. unser Leben eine wirklich umfassende Veränderung erfahren hat. Ob Tage, ob Nächte, ob Hobbies oder Sozialleben, ob Sport oder Kultur, nichts ist aktuell so, wie es mal war. Vor der Geburt war genau das für meinen Mann und mich eine Horrorvorstellung. Aber ich kann Euch beruhigen, es fühlt sich viel besser an als gedacht. Vielleicht waren wir in unserem vergleichsweise hohen Alter einfach reif (mein Mann ist 41 Jahre), vielleicht ist dieses Empfinden aber auch von Mutter Natur gesteuert. Euch kann ich nur mitgeben, dass ihr Euch in dieser Sache nicht verrückt zu machen braucht. Es ist ein wunderbarer neuer Lebensabschnitt, der sich richtig anfühlt, wenn er einmal da ist.

Dem Bauchgefühl folgen: Gut gemeinte Ratschläge und Intuition

Was Euch als Eltern immer wieder begegnen wird, sind gut gemeinte Ratschläge von anderen. Sei es in der Familie, in den Sozialen Medien, an der Supermarktkasse oder in der Babymassagegruppe. Überall gibt es Leute, die Euch – in aller Regel mit guten Intentionen – helfen wollen. Das ist oft wunderbar, sorgt aber bei der heutigen Fülle an Informationen manchmal dafür, dass der Blick aufs Wesentliche und die eigene Intuition verloren gehen. Dabei ist das mein wohl wichtigster Rat an alle, die das zum ersten Mal durchleben: Gebt im Umgang mit Eurem Baby eurer eigenen Intuition eine sehr hohe Priorität. Und nehmt euch Tipps nur von den Leuten zu Herzen, denen ihr wirklich vertraut und die ihr auch von selbst um Rat fragen würdet.

Eltern im Fokus: Plötzlich unter Beobachtung

„Das Baby schreit schon die ganze Zeit, wieso reagiert die Mutter nicht?“, „Das Kind ist doch viel zu warm angezogen, warum merken die Eltern das nicht?“ – Die oben bereits erwähnte Supermarktkasse ist ein gutes Beispiel dafür, wo das eigene Verhalten plötzlich von anderen beobachtet und beurteilt wird. Das ist für mich persönlich eine neue Situation, die sehr ungewohnt ist, fast wie bei einer prominenten Person. Bislang konnte ich mich in der Öffentlichkeit immer „verstecken“, wenn ich gerade keine Aufmerksamkeit wollte. Diese Zeit ist nun vorbei. Als Mutter mit Kind wird man da draußen beachtet, ob man das will oder nicht. Vielleicht liegt das daran, dass die Gesellschaft das Kindeswohl als Gemeinschaftsaufgabe sieht, vielleicht daran, dass sich jeder emotional mit diesen kleinen süßen Wesen verbunden fühlt. Was auch immer der Grund ist, diesen unveränderlichen Fakt muss jedes neue Elternpaar akzeptieren und lernen damit umzugehen. In diesem Prozess stecken mein Mann und ich noch mittendrin.

Die Geburt: Ein vermeidbarer Schock

Was wäre mein Mann froh gewesen, wenn er vor der Geburt gewusst hätte, wie ein Babykopf direkt nach der Geburt aussehen kann. Wir hatten eine spontane bzw. „normale“ Geburt, allerdings mit der Seltenheit, dass unsere Tochter eine sogenannte Sternenguckerin ist. Das kommt bei knapp jeder hundertsten Geburt vor. Im „Normalfall“ schauen Babys beim Geburtsvorgang in Richtung Po. Sternengucker schauen, wie der Name schon sagt, Richtung Himmel. In jedem Fall ist so eine Geburt langwieriger und anstrengender für Mutter und Kind. Den Punkt, auf den ich hinaus möchte, ist aber der, was diese besondere Geburt mit dem Schädel eines Kindes macht. Da die Schädelplatten bei Neugeborenen noch nicht fest sind, verrücken sie beim Pressen durch den Geburtskanal. Das führt dazu, dass Babys direkt nach der Geburt einen verformten Schädel haben. Bei Sternenguckern sieht das mitunter besonders „wild“ aus. So auch bei unserer Kleinen. Mein Mann bekam einen derartigen Schock davon, dass er praktisch direkt nach der Geburt noch im Kreissaal anfing zu googeln. Er dachte zwischenzeitlich, er müsse nun einen Conehead großziehen (schönen Gruß an die 90er!). Zum Glück wurde er mit seiner Recherche schnell fündig und stellte fest: alles normal! Wie von Zauberhand sortierten sich die Schädelplatten in den kommenden Stunden von selbst, und der Kopf unseres Babys sah ganz normal aus.  

Bei genauerer Betrachtung am Folgetag war meinem Mann noch etwas anderes suspekt. Unser Baby war sehr haarig – insbesondere an den Oberarmen und am Rücken. Jeder, der sich vorab informiert hat weiß, dass das die sogenannte Lanugobehaarung ist, die Babys in den ersten Wochen verlieren. Mein Mann hatte sich aber nicht informiert und hatte schon wieder unnötiges Kopfkino.

Rasantes Wachstum in den ersten Monaten

Die weitere körperliche Entwicklung unserer Kleinen war beeindruckend. Sie kam zehn Tage zu früh zur Welt und war zunächst dementsprechend relativ klein (49 cm, 3,2 kg) – das begünstigte übrigens die Geburt als Sternengucker! Und so waren die ersten Wochen geprägt von dem Gefühl, auf ein sehr zerbrechliches Wesen aufpassen zu müssen, das wir am besten nur mit Samthandschuhen anfassen. Die Fotos aus dieser gefühlt längst vergangenen Zeit sind unglaublich: Sie war einfach sooo klein!

Im Laufe der Wochen wendete sich das Blatt dann aber um 180 Grad. Dank Muttermilch und unserer Liebe 😊 wuchs und gedieh sie in den folgenden Wochen unaufhörlich. Heute, nach gut vier Monaten, sind es 64 cm und 7,8 kg. Nach den üblichen Tabellen ist sie jetzt sogar bei den größten und schwersten Mädchenbabys anzusiedeln! Da beides im Gleichklang Baby-XL-Maße sind, sehen die Ärzte darin aber kein Problem. Trotzdem kommen wir uns heute immer etwas komisch vor, wenn wir beispielsweise in einem Café auf eine Mutter mit einem acht Monate alten Babyjungen treffen, und unsere Kleine sichtbar fülliger ist. So ist das eben. Und wie meine Oma schon immer gesagt hat: „Das wächst sich aus!“.

Stillen und Schmerzen: Tipps für den Start

Ich kann Euch nicht sagen, wie dankbar ich bin, dass das mit dem Stillen bis hierhin gut klappt. Nur an den ersten Tagen war meine Kleine etwas zögerlich, ab dann lief es von ihrer Seite rund. Ich weiß von meinen Freundinnen, dass wir uns in der Hinsicht sehr glücklich schätzen können. Was mich selbst angeht, hatte ich anfangs ziemliche Schmerzen in den Brustwarzen. Zum Glück hat mir meine tolle Hebamme aber etwas empfohlen, was bei mir Wunder wirkt: Silberhütchen und Kompressen (für wunde Brustwarzen). Beide waren lange mein ständiger Begleiter. Da ich (fast) überhaupt keine Probleme mehr habe, brauche ich auch diese beiden Hilfsmittel nicht mehr. Dies sage ich übrigens zu einem Zeitpunkt, zu dem meine Tochter noch keine Zähne hat.

Der Alltag mit Baby: Morgens gut gelaunt, abends anspruchsvoll

Heute nach gut 4 Monaten zu dritt, ist trotz aller Veränderungen, trotz aller Sprünge und Schübe, ein gewisser Alltag bei uns eingekehrt. Ja, das Baby verlangt oft meine volle Aufmerksamkeit und ja, es bleibt dann nicht viel „Me-Time“ für mich als Mutter übrig. Mein Mann geht längst wieder arbeiten und ich bin dann zu Hause auf mich alleine gestellt, bis er am Abend nach Hause kommt. In diesen Stunden durchlebt unser Baby immer denselben emotionalen Ablauf. Bis zum frühen Nachmittag ist sie in der Regel pflegeleicht und gut gelaunt. Ich kann sie auf eine Decke legen und sie beschäftigt sich mit ihren eigenen Händen, mit Spielzeug und ihrer Umgebung und ist damit glücklich. Ich stille sie alle 2-3 Stunden und habe dazwischen die Möglichkeit, mich um die wesentlichen Themen im Haushalt zu kümmern. Irgendwann am Nachmittag dreht dann der Wind jedoch. Sie braucht dann viel mehr Nähe, will herumgetragen werden und heult auch mal ohne ersichtlichen Grund. Die Freude kehrt dann kurz zurück, wenn Papa nach Hause kommt und sie mit ihm noch eine halbe Stunde verbringen kann. Danach beginnt in der Regel schon unsere Abendroutine. Sobald die Kleine schläft, können mein Mann und ich dann noch Zeit miteinander verbringen. Zugegeben sind wir beide oft so platt, dass wir es uns vor dem Fernseher gemütlich machen und nicht mehr viel passiert. 

Babyschreien verstehen und damit umgehen

Was seit der Geburt zu einem neuen ständigen Alltagsbegleiter wurde, ist das Weinen und Schreien unseres Babys. Ein Baby kann in den ersten Monaten noch nicht kommunizieren, was es braucht, und gefühlt weiß es das oft selbst nicht immer so genau. Wenn es das jedoch nicht bekommt, bedeutet das für das Baby immer erstmal einen kleinen „Weltuntergang“. Das war ein Gedanke, den mir unsere Hebamme mitgebeben hat und den ich mir in diesen Momenten immer versuche klarzumachen. Beim Weltuntergang würde ich nämlich auch anfangen zu schreien.

Neben dem Babyschreien, das durch einen Mangel ausgelöst wird, gibt es noch Babyschreien, als Teil eines Verarbeitungsprozesses. Also zum Beispiel, wenn ein Baby das am Tag neu erlebte verarbeitet. Dieses Schreien ist oft besonders herzzerreißend. Die Kunst als Eltern ist es dann, ersteres von letzterem zu unterscheiden. Also „kann ich etwas dagegen tun?“ oder „kann ich aktuell nur trösten?“.

Wichtig ist aus meiner Sicht in jedem Fall die richtige Einstellung. Diese sollte eine Mischung sein aus Gelassenheit, Geduld, und ganz ganz viel Liebe. Das ist leichter gesagt als getan, denn so ein Baby ist laut und es schreit und brüllt nicht selten viele Minuten am Stück. Da heißt es Nerven bewahren, in dieser ungewohnten Situation.

Babylaute – sprechen sie etwa doch?

Es gibt übrigens eine spannende Theorie der Australierin Priscilla Dunstan, welche behauptet, dass es fünf universale Babylaute mit einer festen Bedeutung gibt (Neh, Eair, Eh, Owh und Heh). Die Erläuterung dazu will ich hier nicht wiederholen, da das Internet voll davon ist. Wir haben längere Zeit vergeblich versucht, diese Laute bei unserer Tochter nachzuvollziehen, weil wir unbedingt verstehen wollten, was sie im jeweiligen Moment quält. Einen der Laute allerdings konnten wir entschlüsseln: „Neh“ ruft unsere Kleine tatsächlich, wenn sie Hunger hat. Es lohnt sich also definitiv, sich einmal näher mit der Theorie von Frau Dunstan zu befassen.   

Entschleunigung durch das Baby-Tempo

Ein viel zu wenig diskutiertes Thema ist die Geschwindigkeit, mit der Babys ihren Alltag bestreiten. Babys sind wirklich unglaublich langsam im Vergleich zu uns „gehetzten“ Erwachsenen. Und vermutlich jeder der zu Beginn die Einstellung hatte: „das Baby muss sich meinem Leben anpassen!“, wird feststellen, dass das nicht so einfach umsetzbar ist. Babys sind vielmehr der ideale neue Lebenspartner für eine Entschleunigungskur 😊. Also wer auch immer bei Euch das Kind tagsüber betreuen wird, nehmt Euch für die einzelnen Tage nicht allzu viel vor!

Windeln wechseln und erste Überlegungen zur Nachhaltigkeit

Zum Thema Windeln gibt es natürlich auch einiges zu sagen. Wir hatten uns kurz mit dem Gedanken beschäftigt, wiederverwendbare Windeln zu nutzen. Mein Mann hatte das auf einer Messe erklärt bekommen, und fand den nachhaltigen Aspekt überzeugend. Letztendlich haben wir uns aber dazu entschieden mit konventionellen Windeln zu starten, und dann zu schauen, was wir machen wollen. Mein Zwischenfazit lautet: Wir hätten diese ersten 4 Monate tatsächlich mit waschbaren Windeln arbeiten können, da unsere Kleine im Schnitt nur wöchentlich „groß“ in die Windel macht (richtig gelesen: wöchentlich. Und ja, das ist im Normbereich). Außerdem riecht eine Windel bis zum Beikost-Start nur sehr dezent. Das heißt, bis hierhin wäre es möglich und vermutlich auch sinnvoll gewesen. Da der Beikost-Start aber quasi vor der Tür steht, und sich dann sicherlich ein ganz anderes Bild darstellen wird, wollen wir nicht mehr wechseln.

Aktuell verbrauchen wir rund 4 Windeln pro Tag. Wir nutzen einen speziellen Windelmülleimer, was praktisch und empfehlenswert ist. So richtig muss aber auch er sich erst beweisen, wenn es mit der Beikost begonnen hat. So oder so sind die Windelberge jetzt schon beachtlich und machen einen nicht unwesentlichen Anteil an unserem Haushaltsmüll aus.

Abhalten als Ergänzung zur Windel bringt einen entscheidenden Vorteil

Unsere Hebamme ist übrigens großer Fan des Abhaltens. Das bedeutet, auf die Signale des Kindes zu achten, und es dann über dem Waschbecken oder der Toilette zur „Entleerung“ abzuhalten. Das haben wir tatsächlich eine Weile erfolgreich praktiziert und unsere Kleine hat das sehr gut mitgemacht. Und zwar in dem Sinne, dass sie mindestens gepinkelt hat, wann immer wir sie über unserem Badezimmerwaschbecken abgehalten haben. Das hat den riesigen Vorteil, dass wir ihren Intimbereich dann immer direkt säubern konnten und sie dort bislang praktisch nie wund war. Allerdings haben wir unsere Routine des Abhaltens in Kombination mit der Nutzung von Windeln gemacht. Dies vor allem zur Sicherheit. Mit der Zeit wurden die Signale unseres Babys weniger eindeutig und der Entleerungsrhythmus immer unregelmäßiger. Irgendwann haben wir dann, ohne dass wir es aktiv entschieden hätten, einfach nicht mehr abgehalten. Aktuell kommen wir ohne Abhalten auch sehr gut klar.

Das erste bewusste Lächeln – ein Moment voller Magie

Ich weiß nicht mehr genau wann es war, aber irgendwann im zweiten Lebensmonat begann unsere Kleine bewusst zu lächeln. Das bedeutet seither, dass sie zurücklächelt, wenn wir sie anlächeln und es ihr gleichzeitig gut geht. Auch mit sonstigen kleinen Spielchen und gemeinsamen Aktivitäten lässt sich das Lächeln bei ihr hervorzaubern. Das ist ziemlich oft der Fall und einfach unglaublich schön. Da sagt Dir gefühlt die Natur: „Du machst alles richtig! Du bist eine Fabelmutter!“ Das geht runter wie Öl, wie ihr euch vorstellen könnt. Es lässt bei meinem Mann und mir inzwischen täglich die Glückshormone nur so sprießen.

Vor diesem ersten bewussten Lächeln gab es auch schon gelegentliches Lächeln. Allerdings habe ich nachgelesen, dass das unbewusst abläuft und nicht wirklich etwas bedeutet. Das bewusste Lächeln ist deshalb für uns als Eltern so wichtig, weil wir jetzt endlich mal direktes Feedback bekommen. Letztendlich erbringen wir Eltern ja eine Art Service für die Kleinen, und guter Service wird in diesem Geschäft eben mit Lächeln bezahlt 😊.

Schlafrhythmen und die Bedeutung der Abendroutine

Der Schlüssel zu einem glücklichen Familienleben ist natürlich, dass ALLE zu ihrem wohlverdienten Schlaf kommen. Das ist leichter gesagt als getan.

Der Mann muss wochentags zur Arbeit und braucht verständlicherweise einige Stunden Schlaf am Stück. Außerdem kann er nicht stillen, weswegen er nachts im Regelfall auch nicht wirklich helfen kann. Ergo habe ich mit ihm verabredet, dass er bei Bedarf auf die Wohnzimmercouch umziehen darf.  

Das Baby schlief in den ersten Wochen insgesamt sehr viel. Sowohl tagsüber als auch nachts oft mehrere Stunden am Stück. Irgendwann änderte sich das, und sie hatte einen unregelmäßigen Rhythmus mit deutlich kürzeren Schlafphasen. Da wussten wir zunächst nicht mehr, woran wir uns orientieren sollen. Inzwischen haben wir aber gelernt, dass wir uns daran orientieren können, dass sie maximal zwei Stunden wach sein kann. Wir richten uns tagsüber also nicht nach der Uhr oder dem Sonnenstand, sondern danach, wie lange sie schon wach ist. Ob sie schlafen möchte, können wir außerdem sehr gut daran ablesen, ob ihre Augen glasig sind und ob sie anfängt zu meckern. Wenn diese Kombination tagsüber auftritt, heißt es ab ins Schlafzimmer und Raum abdunkeln, denn sie will jetzt sicher schlafen.

Abends versuchen wir seit einigen Wochen einen festen Rhythmus zu etablieren, der zu unserem Alltag passt. Wir haben dafür eine Abendroutine etabliert, in der auch die Gute Nacht-Löwenpads eine wichtige Rolle spielen. Weitere Routinbestandteile sind Wickeln, Umziehen, Papa „Gute Nacht“ sagen, Wiegen, Singen und in die Federwiege legen. Aktuell funktioniert es so sehr gut. Wenn die Kleine abends einmal schläft, dann weckt sie mich in der Regel nachts „nur“ 2-3 Mal. Da will sie in den meisten Fällen dann gestillt werden.

Ich selbst bin bis auf Weiteres das letzte Glied in dieser innerfamiliären Schlaf-Hackordnung. Das hat eine Weile gedauert, bis ich mich damit abfinden konnte. Solange das Kind gestillt wird, macht es aber zugegeben wenig Sinn, den Mann unnötig „mitleiden“ zu lassen. Der soll seine Kräfte lieber schonen und dem Baby und mir an anderer Stelle helfen. Zum Beispiel genieße ich meine abendlichen Rückenmassagen 😉.

Abgesehen davon komme ich in meiner Mutterrolle zum Glück auch mit etwas weniger Schlaf aus als üblich. Deshalb bin ich normalerweise tagsüber fit und wandle nicht nur wie ein Zombie durch den Tag. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Die Federwiege: Unterstützung für das Einschlafen

Wir haben uns im zweiten Monat eine Federwiege mit einem Motor besorgt. Das erfordert bei dem von uns genutzten Modell eine recht große freie Fläche im Schlafzimmer, die wir zum Glück haben. Wir haben außerdem das Glück, dass unser Baby die Federwiege liebt. Denn einige Freunde haben uns berichtet, dass ihr Baby die Federwiege ablehnt. Für uns ist die Federwiege inzwischen BEIM Einschlafen ein ganz wichtiger Begleiter. Denn ein Baby muss in den ersten Wochen erstmal lernen von ALLEINE einzuschlafen. Das kann es in der Regel nicht und verzweifelt dann daran, wenn es müde ist. Bei unserem Baby ist es zumindest so und wir müssen es aktiv in den Schlaf wiegen. Da das extrem anstrengend sein kann, und unser Baby über den Tag verteilt rund 6-8 Mal einschlafen will, sind wir dankbar dass wir sie über die Federwiege auch passiv in den Schlaf wiegen können. Das ist bis hierhin eine enorme Hilfe für uns.

Das Beistellbett als Ablage

Ich habe mich bewusst früh für ein Beistellbett entschieden und mir das von all meinem Babyzubehör als erstes besorgt. Es erschien mir logisch: so habe ich mein Baby nah bei mir und kann es zum Stillen nachts zu mir heranholen, ohne dass ich extra aufstehen muss. Soweit die Theorie. Allerdings macht unser Baby das bislang nicht mit und unser Beistellbett wird langsam aber sicher schon zu klein. Unser Baby schläft nun in der Regel in der Federwiege ein, und wandert dann im Laufe der Nacht direkt zu mir ins Bett. Etwas anderes als direkt bei mir zu schlafen, akzeptiert mein Baby einfach nicht, nachdem es nachts gestillt wurde. Das Beistellbett will ich trotzdem nicht missen. Es ist einfach eine hervorragende Ablage und ich habe nachts keine Angst, dass mein Baby aus dem Bett fällt.

Babyerstausstattung: Neu oder gebraucht?

Zunächst einmal könnte man für jede Babyphase unzählige Dinge kaufen. Gerade wenn das Baby noch nicht da ist, ist das verlockend, weil die Vorfreude eben groß ist. Was davon aber tatsächlich gebraucht wird, stellt sich oft erst heraus, wenn das Baby geboren ist. Und nach allem was ich von meinem Umfeld gehört habe, ist das bei jeder Familie zu einem guten Stück individuell. Jede Babyphase ist zudem vergleichsweise kurz. Im Sinne der Nachhaltigkeit und zum Schonen des eigenen Geldbeutels, macht es daher Sinn, möglichst viel gebraucht zu kaufen.

Folgendes würde ich zwingend neu kaufen:

  • Babyschale für das Auto (aus Sicherheitsgründen)

Folgende Dinge haben wir gebraucht gekauft bzw. geliehen und sind glücklich damit:

  • Wickeltisch
  • Babytrage
  • Wärmelampe
  • Beistellbett
  • Kinderwagen
  • Federwiege
  • Stubenwagen
  • Die allermeiste Kleidung

Gesundheit in den ersten Monaten: Krankheiten und kleine Beschwerden

Wir sind in den ersten vier Monaten – Gott sei Dank – von wesentlichen Krankheiten verschont geblieben…

  • keine verstopfte Nase,
  • kein Schnupfen,
  • kein Husten,
  • kein Fieber,
  • keine Grippe,
  • und auch sonst keine Krankheitssymptome, die länger angehalten hätten.

Was es unserer Vermutung nach allerdings gab, waren kurze Magen-Darm-Infekte, da sie immer mal wieder grünlichen Durchfall hatte. Die waren aber nach maximal 2 Tagen wieder weg und dem Wohlbefinden unseres Babys tat das keinen Abbruch.

Die Abwesenheit von Krankheiten bedeutet aber nicht die Abwesenheit von jeglichen Beschwerden. Sehr wohl hatte sie zu kämpfen mit…

  • den 3-Monats-Koliken,
  • der allgemeinen körperlichen Veränderung inkl. ihrem rasanten Wachstum,
  • der Verarbeitung von neuen Eindrücken.

Das war alles im Normbereich, bedeutete für uns als junge Familie aber durchaus auch oft Sorgen und Nöte. Zahnen war bis hierhin übrigens noch kein Thema. Das wird sich in den kommenden Wochen vermutlich ändern.

Beikoststart: Der nächste Schritt im Babyalltag

Jetzt nach vier Monaten ist es laut den Ärzten Zeit über den Beikost-Start nachzudenken. Spätestens mit sechs Monaten solle damit begonnen werden. Dementsprechend laufen bei mir gerade die Vorüberlegungen, wie ich das am besten angehe. Ich habe durchaus Respekt vor dieser neuen Phase. Denn zum einen habe ich die Herausforderungen rund um die 3-Monats-Koliken noch in allzu guter bzw. schlechter Erinnerung. Zum anderen weiß ich, dass sich mit Blick auf die Windeln dann völlig anderes Bild ergeben wird. Um die Verdauungssäfte dafür in Schwung zu bringen, habe ich jetzt wieder begonnen, die Wonnebäuchlein-Löwenpads regelmäßig zum Einsatz zu bringen.

Baden und Körperhygiene bei Babys

Rund einmal pro Woche baden wir unser Baby, weil sich das vom Rhythmus her bewährt hat. Wir haben dafür von Kollegen meines Mannes ein echtes Premium-Modell einer Wanne bekommen, mit der wir sie im Stehen baden können. Das macht es für mich sehr komfortabel. Für unsere Kleine ist das Baden oft ein Fest, das sie regelrecht feiert. Neuerdings planscht sie sogar mit Freude. Manchmal ist es ihr aber auch zuwider und sie will möglichst schnell wieder aus dem Wasser.

Ansonsten habe ich oben schon beschrieben, welche Vorteile es hat, ein Kind über dem Waschbecken abzuhalten. So kann es nach dem Toilettengang direkt im Intimbereich gesäubert werden und der Popo bleibt frei von wunden Stellen.

Ausgehen mit Baby: Unsere ersten Erfahrungen und Tipps

Wann kann ich mit dem Baby ausgehen? Mit einem jungen Baby sollten möglichst wenige Aktivitäten außerhalb der eigenen Wohnung unternommen werden. Das gilt mindestens für die ersten drei Monate, auch wenn dann droht, dass einem die Decke auf den Kopf fällt. Warum sage ich das so bestimmt? Das sage ich, weil wir es tatsächlich selbst unterschätzt haben und einmal so richtig falsch gemacht haben. Als unser Baby vier Wochen alt war, sind wir auf ein Stadtfest gegangen. Das war zu Beginn eine ganz entspannte Veranstaltung, die sie in der Form gut mitgemacht hätte. Allerdings haben wir den Zeitpunkt verschlafen, wo es auf dem Festplatz immer mehr Leute wurden, und dann plötzlich auch Trommlergruppen an uns vorbeizogen. Das war für das kleine Wesen viel zu laut und viel zu viel Menschentrubel. Leider war es bereits zu spät, als wir das erkannt haben. Unser Baby hat dann sehr lange fürchterlich geweint und wir hatten mehrere Tage Angst, dass sie ein Trauma davongetragen hat. Da es ihr heute gut geht, glauben wir aber, dass davon nichts zurückgeblieben ist. So würden wir es aber auf keinen Fall nochmal machen.

Inzwischen gehen mein Mann und ich wieder aus. In der Regel aber nur einer von uns beiden, so dass der andere zu Hause beim Baby bleiben kann. Wenn ich weg gehe, pumpe ich vorher rechtzeitig Milch ab, die mein Mann ihr dann geben kann. Das funktioniert glücklicherweise sehr gut. Denn regelmäßig auszugehen ist mir wichtig für mein eigenes Seelenheil.

Babykleidung richtig auswählen und anziehen

Ein Baby richtig anzuziehen ist gar nicht so leicht. Von meinen Freundinnen habe ich den Rat, dem Baby immer eine Schicht mehr anzuziehen als mir selbst. Von der Krankenhausbelegschaft kam die eindringliche Aufforderung, Babys lieber zu kühl als zu warm anzuziehen, weil sie so schnell überhitzen. Kurzum: jeder sagt gefühlt etwas anderes.

Wir haben uns angewohnt das nach Intuition zu machen. Also was fühlt sich gegeben der Temperatur für uns stimmig an. Zur Kontrolle fassen wir ihr dann regelmäßig hinten an den Nacken. Daran lässt sich gut erkennen, ob es zu warm oder zu kalt für das Baby ist. Mit dieser simplen Methode fahren wir sehr gut.

Die Rolle der Nachsorgehebamme

Es gibt zwei Haupttätigkeitsbereiche von Hebammen. Der eine Bereich fokussiert sich auf die Stunden direkt während Geburt. Der andere Bereich betrifft die Vor- und Nachsorge. Alle Hebammen haben dieselbe Ausbildung. Im Beruf spezialisieren sich viele Hebammen dann auf einen der beiden Bereiche.

Ich möchte hier kurz auf unsere Nachsorgehebamme eingehen, die uns unglaublich gute Dienste in den ersten Wochen geleistet hat. Zu Beginn kam sie täglich für rund eine halbe Stunde vorbei. Sie hat dann die Kleine gewogen und begutachtet. Außerdem konnten wir immer alle Fragen loswerden. Die hatten wir vor ihrer Ankunft immer schon auf einer Liste gesammelt und sie dann mit ihr besprochen. Das war für uns absolut essenziell. Mit der Zeit wurden die Besuche dann immer seltener. Denn irgendwann hatten wir die wichtigsten Punkte drauf. Nach rund sechs Wochen nach der Geburt war ihre Begleitung dann abgeschlossen.

Weil eine Nachsorgehebamme so essenziell und leider keine Selbstverständlichkeit ist, solltet ihr euch frühzeitig um eine bemühen. Wir hatten die Herausforderung, dass wir kurz vor der Geburt unserer Tochter in eine andere Stadt umgezogen sind. Das erschwert die Hebammensuche ungemein. Weil wir hartnäckig waren, hatten wir aber das Glück der Tüchtigen, und wurden mit unserer tollen Hebamme belohnt.

Körperliche Erholung nach der Geburt und Babyblues

Eine Sorge jeder schwangeren Frau ist natürlich auch, ob der eigene Körper die Schwangerschaft und die Geburt gut verkraftet. Mit Sicherheit ist das auch individuell und man kann das nicht beliebig beeinflussen. Mein Körper hat sich nach vier Monaten gut erholt, und das obwohl mein Rückbildungskurs erst nächsten Monat beginnt. Ich kompensiere das zu einem gewissen Grad zu Hause mit Übungen aus dem Internet. Das Stillen sorgt zudem dafür, dass ich von meinem kleinen „Dracula“ regelrecht ausgesaugt werde. So habe ich trotz umfänglicher Nahrungszufuhr gefühlt immer ein kleines Kaloriendefizit, das mich schlank macht. Auch die Geburtsverletzungen im Intimbereich sind inzwischen fast restlos verheilt. Ich habe weder beim Wasserlassen noch beim Sex irgendwelche Schmerzen.  

Das Hormonkarussell direkt nach der Geburt ist nicht zu unterschätzen. Die ersten drei Tage war ich regelrecht berauscht, von einem alles durchdringenden Glücks- und Liebesgefühl. Nicht nur für mein Kind, sondern auch für meinen Mann, die Hebamme, die Schwiegereltern und allen denen ich sonst in diesen Tagen begegnet bin. Diesem Höhenrausch folgte dann aber der berühmt berüchtigte Babyblues, was bei mir mit sehr vielen Tränen verbunden war. Als mein Mann zwei Wochen nach der Geburt für zwei Tage auf Geschäftsreise ging, kamen mir die Tränen.

Ausblick auf die nächste Phase

Ich hoffe, mit den besprochenen Themen konnte ich euch ein wenig weiterhelfen. Jede Familiengeschichte und jedes Kind ist individuell. Manchmal hilft es aber einfach zu lesen, wie „Normalos“ mit dieser neuen Situation umgehen. Denn in den Sozialen Medien wird oft nur die halbe Wahrheit berichtet.

Unsere Tochter bekommt zunehmend eine Stimme und quiekt, singt und faucht (mein Mann nennt sie liebevoll seinen kleinen Drachen) den ganzen Tag fröhlich vor sich hin. Das kündigt eine nächste Phase an, und ich bin sehr gespannt, was diese mit sich bringen wird. Mit den ersten vier Monaten bin ich bzw. sind wir als Paar mega happy. Es hätte für uns persönlich kaum besser laufen können und wir sind wirklich jeden Tag beseelt von dem Glück etwas so Schönes geschaffen zu haben. Wir wissen aber, dass das keine Selbstverständlichkeit ist und es auch keine Garantie gibt, dass das so bleibt.

 

Meine wichtigsten Tipps jetzt nochmal kurz und knapp für Euch zusammengefasst.

Meine 5 Top-Tipps für Frauen, die zum ersten Mal schwanger sind

  1. Besorgt euch frühzeitig eine Nachsorgehebamme! Der ideale Zeitpunkt dafür ist aus meiner Sicht ab der zwölften Schwangerschaftswoche.
  2. Beim Nestbau ist weniger oft mehr. Abgesehen von den Basics, werdet ihr merken was ihr braucht, wenn es soweit ist. Und diese fehlenden Sachen bekommt ihr dann in der Regel auch super schnell besorgt.
  3. Besprecht mit Blick auf die Geburt und auf die Zeit als Familie mit eurem Mann vorher eure Erwartungen, Befürchtungen und Wünsche. Macht das möglichst konkret und ausführlich. Das hilft euch beiden ungemein.
  4. Schreibt euch einen Geburtsplan. Im Geburtsplan haltet ihr für die Geburtshebamme fest, was euch für die Geburt wichtig ist, und was ihr nicht machen möchtet. Vorlagen dafür gibt es im Internet. Ich merke gerade jetzt im Austausch mit anderen Müttern, wie wichtig eine selbstbestimmte Geburt ist.
  5. Genießt im Mutterschutz vor der Geburt die Zeit alleine! Bestellt euch nochmal euer Lieblingsessen, legt die Füße hoch und macht einen Serienmarathon vor dem Fernsehen. Denn stundenlang die Füße hochlegen und einfach nichts machen, werdet ihr ewig nicht mehr können 😊

Meine 5 Top-Tipps für frisch gebackene Eltern

  1. Plant am Anfang sehr wenige Aktivitäten. Babys überreizen sehr schnell, und die Quittung dafür bekommt ihr immer abends. Das ist es praktisch nie wert.
  2. Gebt im Umgang mit eurem Baby eurer eigenen Intuition eine sehr hohe Priorität. Nehmt euch nur Rat von Leuten zu Herzen, die ihr selbst um Rat fragen würdet.
  3. Babys wollen manchmal einfach nur weinen und schreien. Wenn ihr alle Bedürfnisse versorgt habt, und das Baby trotzdem weint, dann fokussiert Euch darauf es zu trösten. Nehmt es dafür am besten eng an die Brust, um möglichst viel Körperkontakt zu geben. Versucht in dem Moment nicht das Babys zu unterbrechen oder mit einem Schnuller zum Schweigen zu bringen, sondern lasst es spüren, dass ihr zuhört.
  4. Leiht euch zunächst eine Federwiege mit Motor, bevor ihr sie kauft. Die Anschaffungskosten sind sehr hoch, aber wenn euer Kind die Wiege annimmt, ist sie jeden Cent wert. Einige Fachgeschäfte bieten Leihmodelle speziell für diesen Zweck an.
  5. Der Schlafmangel und die anfängliche Unsicherheit schlagen immer wieder mal aufs Gemüt – bei uns Müttern, aber auch bei den Vätern. Versucht diesen nachvollziehbaren Frust nicht aneinander auszulassen, denn ihr seid ein Team.
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